Juckreiz bei Neurodermitis

Eine der häufigsten und unangenehmsten Begleiterscheinungen der Neurodermitis ist der quälende Juckreiz. Insbesondere für Kinder ist es sehr schwierig, damit umzugehen. Erst einmal ausgelöst, entwickelt sich der Juckreiz oft zu einem nur schwer zu stoppenden Kreislauf: Der Juckreiz führt fast unausweichlich zum Kratzen, was eine mechanische Verletzung des betroffenen Hautareals zur Folge hat. Entzündungsstoffe werden freigesetzt, die den bestehenden Juckreiz noch verstärken. Der verhängnisvolle Kreislauf beginnt: jucken ... kratzen ... stärker jucken usw.

Wodurch wird Juckreiz ausgelöst?

Juckreiz kann verschieden Ursachen haben: Umstellungen in der Ernährung oder Veränderungen im persönlichen Umfeld können ebenso Auslösefaktoren sein wie neue Duschgels, Shampoos oder Seifen.

Oberstes Gebote bei juckender Haut: Finger weg! Nicht kratzen! Nun ist dies meistens leichter gesagt als getan, denn starkerJuckreiz führt oft beinahe zwangsläufig zu einem unkontrollierbaren Kratzdrang. Jeder, der schon mal unter unangenehm juckender Haut gelitten hat, kann dies nur bestätigen. Gerade bei Kindern kann es daher ganz schwer sein, das Kratzen zu unterbinden. Verbote und Ermahnungen sind wenig hilfreich und können das Problem verschärfen.

Regeneriert die Barriere der Haut und schützt sie vor dem Austrocknen.

Zur täglichen Reinigung: Schützt die Haut vor weiterem Austrocknen.

Sofortige Linderung bei juckender, trockener und gereizter Haut – auch für die begleitende Pflege bei Neurodermitis (atopische Haut).

Akut-Spray lindert Juckreiz sofort, kühlt und beruhigt die Haut.

EXPERTEN-INFORMATION

Warum juckt es eigentlich?

Zurückzuführen ist der Juckreiz bei Neurodermitis auf eine Störung der hauteigenen Schutzfunktion. Dabei kommt es zu einer Erhöhung des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL): Die Haut verliert mehr Feuchtigkeit als gewöhnlich. Dadurch wird die Haut noch trockener, der Juckreiz setzt ein. Juckreiz wird – ähnlich wie Schmerz - durch spezielle Nervenfasern, die in der Haut verlaufen, übertragen. Genau wie bei chronischen Schmerzen kann auch bei chronischem Juckreiz die Reizschwelle so niedrig sein, dass schon ganz geringfügige Reize ausreichen, um diesen erneut auszulösen. Juckreiz wird durch das Hormon Histamin ausgelöst. Dies ist ein Botenstoff, der im Körper von Abwehrzellen (Mastzellen) z.B. bei entzündlichen oder allergischen Prozessen produziert und freigesetzt wird.

Linderung des Juckreizes bei Neurodermitis

So können Sie den Neurodermitis-Juckreiz lindern.
Häufige Begleiterscheinung der Neurodermitis ist quälender Juckreiz.

Oberste Gebote bei juckender Haut: Finger weg! Nicht kratzen! Nun ist dies meistens leichter gesagt als getan, denn Juckreiz führt oft beinahe zwangsläufig zu einem unkontrollierbaren Kratzdrang. Jeder, der schon mal unter stark juckender Haut gelitten hat, kann dies bestätigen. Gerade bei Kindern kann es daher ganz schwierig sein, das Kratzen zu unterbinden. Verbote, Ermahnungen und Schimpfen sind wenig hilfreich und können das Problem noch verschärfen.

Was hilft bei Juckreiz-Attacken?

Bevor zu kortisonhaltigen Produkten gegriffen wird, sollten Betroffene sich informieren: Was kann den Juckreiz im Akutfall alternativ lindern?   Alternative Vorschläge zur Juckreizlinderung per Medikament sowie deren Vor- und Nachteile finden Sie in den folgenden Beiträgen. 

Produkte gegen Juckreiz im Akutfall bzw. im Schub

Bei leichter und mittelschwerer Neurodermitis können spezielle Soforthilfe-Produkte mit juckreizlindernden Substanzen Hilfe bieten. Sie unterbrechen den fatalen Kreislauf aus Juckreiz und Kratzen und können auf diese Weise zur Beruhigung der Haut beitragen. So verschaffen Sie Ihrer Haut eine wohltuende Verschnaufpause.
Günstig ist eine Anwendung in Sprayform, wenn die Haut beruhigt werden muss und gleichzeitig Juckreiz und Rötungen gelindert werden sollen: Denn wenn kein Einreiben nötig ist, wird die Haut nicht zusätzlich mechanisch gereizt.


Lesen Sie mehr über Produkte gegen akuten Juckreiz bei Neurodermitis.

Salben und Cremes mit Kortison

Bei extrem starkem Juckreiz und zunehmendem Schweregrad der Neurodermitis kommen auch Kortisonpräparate zum Einsatz, mit deren Hilfe der akute Ekzemschub meist schnell unter Kontrolle gebracht werden kann. Wichtig ist dabei, das Kortison nur zeitlich befristet anzuwenden und die Therapie nicht abrupt, sondern langsam ausschleichend im Wechsel mit der normalerweise verwendeten Basispflege zu beenden, um Rückfälle zu vermeiden. In der Regel wird der Dermatologe nebenwirkungsarme, schwach‐wirksame Kortikoide der Klassen I oder II verordnen, die gut vertragen werden.

Basispflege der Neurodermitis-Haut

Grundlage jeder Neurodermitis-Therapie ist eine konsequente Basispflege. Der Haut sollten regelmäßig feuchtigkeitsspendende Substanzen und Lipide zugeführt werden, denn je trockener die Haut ist, desto eher neigt sie zu Juckreiz. Zur Vorbeugung geeignet sind Produkte mit Omega-6-Fettsäuren, die z.B. in Nachtkerzensamenöl oder Traubenkernöl enthalten sind. Diese enthalten hautverwandte Lipide, durch die die epidermale Barriere stabilisiert und regeneriert wird. Alle verwendeten Produkte sollten frei von Reiz- und Duftstoffen sein, um die Haut nicht zusätzlich zu irritieren.
Mehr zur Basispflege bei Neurodermitis lesen Sie hier.

Juckreiz in der Nacht

Juckreiz bei Neurodermitis: Oft in der Nacht besonders stark.

Typischerweise ist der Juckreiz bei Neurodermitis abends und in den ersten Nachtstunden besonders stark. Sorgen Sie für einen ruhigen Tagesablauf und vermeiden Sie unnötige psychische Belastungen. Lassen Sie den Tag ruhig ausklingen. Halten Sie Ihr Schlafzimmer bzw. das Kinderzimmer eher kühl, da Wärme Juckreiz provoziert und die Haut durch Schwitzen zusätzlich austrocknet.

Kühlen lindert den Juckreiz

Als Soforthilfe bei plötzlichem Juckreiz wird Kühlung als wohltuend empfunden. Kühlpacks aus dem Kühlfach, feuchte Umschläge, eine kurze, kühle Dusche oder auch ein kühlendes Bad mit einem polidocanolhaltigen (oberflächenbetäubende Wirkung) oder  (z.B. Eichenrinde) gerbenden Zusatz können das unangenehme Hautgefühl mindern. Bewährt hat sich auch, eine mit frischem Wasser und einigen Eiswürfeln gefüllte Blumenwasserspritze neben das Bett zu stellen und die juckende Haut bei Bedarf mit dem Sprühwasser abzukühlen. Auch das Auftragen einer gekühlten Creme und das anschließende Einwickeln mit dauerelastischen Schlauchverbänden (Tubifast) kann helfen. Zusätzlich erschwert diese Methode das Kratzen. Feuchte Umschläge z.B. mit Leitungswasser oder Schwarztee wirken ebenfalls juckreizlindernd.

Juckreiz - Ablenkungstaktiken

Die Juckreizschwelle der Neurodermitishaut ist jedenfalls deutlich herabgesetzt, schon leichte mechanische und chemische Reize sowie psychische Spannungen erzeugen Juckreiz, der einen Kratzreflex auslöst.

Bereits beim ersten Auftreten des Juckreizes ist es sinnvoll eine Beschäftigung für Ihr Kind suchen, die vom Juckreiz ablenkt, zum Beispiel Aktivitäten wie Spielen, Sport, Basteln, Kochen oder Musizieren. Tadel, Verbote oder Bestrafung aufgrund des Kratzens sind falsch! Ein Verbot bewirkt jedoch in der Regel das Gegenteil.

Hier können so genannte Kratzalternativen helfen, welche gemeinsam mit dem Kind geübt werden können: Drücken, streicheln oder kneifen ist hautfreundlicher als kratzen. Manipulation der gesunden Haut ist ebenfalls ein Trick, der den Teufelskreis Jucken-Kratzen-Jucken verhindern kann. Bei Juckreiz soll nicht das juckende Ekzem, sondern die gesunde Haut daneben gekratzt oder besser gekniffen werden. Achten Sie dabei auf frisch gewaschene Hände und kurze Fingernägel, damit keine zusätzlichen Reizungen und Infektionen auftreten.

Ersatzweises Kratzen dient dazu, das Kratzbedürfnis ohne Schaden für die Haut zu stillen. Ihr Kind kann zum Beispiel einen Teddy oder ein mit Waschleder bezogenes Klötzchen kratzen.

Bei leichten Formen von Juckreiz sind autogenes Training oder andere Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung hilfreich, die auch von Kindern schon ab etwa dem dritten Lebensjahr erlernbar sind.

Ein Spray kann den akuten Juckreiz lindern.

Für die plötzlichen Juckreiz-Attacken gibt es von Eucerin® ein Anti-Juckreiz-Spray, das für den Krisenfall gedacht ist. Die Mikroemulsion garantiert eine sehr feine Wirkstoffverteilung. Auch wird dank des Sprays ein Einreiben überflüssig und somit die Haut nicht zusätzlich mechanisch gereizt.

Anwendungshinweis:
Die Anwendung wird für Kinder ab dreiJahren und bei Erwachsenen ergänzend zur Körperpflege empfohlen.