Hautveränderung bei Neurodermitis
Im Normalfall sorgt die Hautbarriere für Widerstandskraft, schützt vor Reizungen und verleiht der Haut ein gesundes Aussehen.
Die äußere Hautschicht besteht aus geschichteten Hornzellen und wird deshalb Hornschicht genannt. Ihre Stabilität ist von besonderer Bedeutung, da sie die eigentliche Barriere gegen die Umwelt bildet. Die Hornzellen werden durch sogenannte Hornfette (epidermale Lipide) zusammengehalten. Je dichter die Schicht, desto widerstandsfähiger ist die Haut.
Neben einer stabilen Hornschicht übernimmt auch der natürliche Säuremantel der Haut eine wichtige Schutzfunktion. Der dünne Wasser-Fett-Film, der die Hornschicht überzieht, setzt sich aus Talg, Schweiß und Teilen der Hornzellen zusammen und ist vor allem durch Schweiß leicht sauer. Das saure Milieu schafft ideale Bedingungen für die Bakterien unserer gesunden Hautflora. Gleichzeitig haben schädliche Keime wie Bakterien oder Pilze keine Chance sich zu vermehren.
Wenn die Hautbarriere krankt

Eine verletzte Hornschicht-Barriere wird durchlässig, die Haut dadurch angreifbar. Eine stetige Verschlechterung des Hautbildes mit zunehmenden Einbußen der Schutzfunktion sind oft die negativen Folgen. Fehlen Fett und Feuchtigkeit, so wird die äußerste Hautschicht zunehmend durchlässiger und verliert immer mehr ihre Schutzfunktion. Schädliche Substanzen können leichter eindringen und Hautirritationen und Entzündungen auslösen, z.B. wegen einer erhöhten Besiedlung mit pathogenen Staphylokokken (eine auf der Haut lebende Bakterienart). Rauigkeit, Rötung und Juckreiz treten auf. Schlimmstenfalls wird die gestörte Schutzschicht so empfindlich, dass selbst kleinste Reizungen die Haut schädigen. Dies führt möglicherweise auch zu Immunreaktionen.
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Hautbild bei Neurodermitis

Für die Haut wichtige Feuchtigkeit geht verloren, so dass das Hautbild von Trockenheit geprägt ist. Typische Erkennungszeichen trockener Haut sind Rauigkeit, Schuppung, kleine Risse bis hin zu Rötungen oder Entzündungen sowie permanente Spannungsgefühle und Juckreiz. Allerdings kann sich trockene Haut je nach betroffenem Körperareal unterschiedlich darstellen.
Experten-Info
Bei Lipidverlust der Haut den Schutz zurückgeben!
Der Verlust von Sebum*-Lipiden verändert die Hautbarriere. Die Haut wird trocken, rau und fleckig. Ihre Geschmeidigkeit nimmt ab, die Schutzfunktion ist zerstört und transepidermales Wasser geht verloren. Haut ohne ausreichende Versorgung mit Hautfetten (Lipiden) muss mit hautähnlichen und natürlichen Lipiden geschützt werden.
Zu den Sebum*-Lipiden gehört auch der auf der Haut liegende Säuremantel. Er ist für eine gesunde Hautbarriere unerlässlich. Den Großteil des Säuremantels bildet das Sebum (Hauttalg): eine ölig glänzende Substanz, die von Talgdrüsen produziert wird, und beispielsweise auf Stirn und Nase gut zu erkennen ist.
Tipp: Achten Sie beim Eincremen auf wirksame Inhaltsstoffe wie Ceramide, Cholesterol und ungesättigte Fettsäuren, z.B. aus Nachtkerzensamenöl. Die Cremes und Lotions sollten für Neurodermitis ausgewiesen sein! Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
*Sebum: Abgesonderter Talg (lat. sebum) sorgt dafür, dass die oberste Hautschicht, die Hornschicht (Stratum corneum), wasserabstoßend und geschmeidig bleibt.