Fußpflege bei Neurodermitis
Das atopische Ekzem ist eine sehr wechselhafte, schwankende Erkrankung. Das betrifft nicht nur das schubartige Auftreten und die Ausprägung der Symptome sondern auch deren Lokalisation. Grundsätzlich ist die gesamte Haut bei Neurodermitikern sehr trocken und hochgradig empfindlich, aber in einigen Bereichen treten die Hautveränderungen bevorzugt auf. Neben den bekannten Stellen wie Ellenbeugen, Kniegelenke, Hände sowie Gesichts- und Halsbereich gibt es in bestimmten Körperarealen aber auch noch die sogenannten „Minimalmanifestationen“. Dies sind charakteristische Hautveränderungen in kleinsten Hautbezirken, die aber trotzdem u.U. starke Beschwerden bereiten können.
Experten-Info
Atopic winter feet – der atopische Winterfuß
An den Füßen zählt zu diesen Minimalmanifestationen das sogenannte Zehenkuppenekzem: Typisch sind sehr trockene, schuppige und gerötete Stellen an den Zehenspitzen, die manchmal mit Fußpilz verwechselt werden können. Da diese Veränderungen gehäuft in der kalten Jahreszeit beobachtet werden, spricht man auch von „atopic winter feet“.
Die Plantardermatose
Ebenso können an den Fußsohlen und seitlichen Fußrändern sehr unangenehme Ekzeme mit starker Hornhautbildung und schmerzhaften Hauteinrissen auftreten (sogenannte „Plantardermatose“).
Aber auch unabhängig von spezifischen Veränderungen ist die Haut an den Füßen bei Neurodermitikern sehr trocken und hochgradig empfindlich und da gerade die Füße besonderen Beanspruchungen ausgesetzt sind, sollte die Haut dieser Körperregion deshalb keinesfalls vernachlässigt werden, sondern genauso gründlich gepflegt werden wie die anderen Körperareale auch. Nicht nur im Sommer, zur Sandalensaison, wenn die Füße zum Vorschein kommen, sondern auch im Winter, wenn Sie in festen Schuhen und dicken Socken eingeklemmt sind und ohnehin besonders zu Trockenheit neigen.

Intensive Pflege für trockene bis extrem trockene Füße.

Beruhigt die Haut, lindert Juckreiz und stärkt die Hautbarriere.
Spezielle Reparatur-Creme für die Füße
Wichtig ist, dass die Haut auch an den Füßen täglich nach der Reinigung und dem gründlichen Abtrocknen, auch zwischen Zehen nicht vergessen, sorgfältig eingecremt wird. Besonders geeignet ist dafür eine spezielle Fuß-Creme mit einem hohen Gehalt an natürlichen Feuchthaltefaktoren, wie Urea, Laktat und bestimmte Aminosäuren.
Da an den Füßen häufig stärkere Hornhautbildung auftritt, kann hier eine 10%ige Urea-Creme verwendet werden: Denn neben der sehr guten feuchtigkeitsspendenden Wirkung hat Urea in höheren Konzentrationen auch Hornhaut lösende Eigenschaften und macht daher die Haut besonders geschmeidig.
Fußpilz vorbeugen bei Neurodermitis
Durch die geschwächte Hautbarriere kann das Risiko für Hautinfektionen erhöht sein, daher sollten speziell Neurodermitiker darauf achten, Fußpilz vorzubeugen. Die Füße sollten stets sehr sorgfältig abgetrocknet werden, gerade in den Zehenzwischenräumen. Starkes Schwitzen und Stauungsnässe durch ungeeignete Socken und falsche Schuhe sollten unbedingt vermieden werden. Leichte Baumwollsocken oder –füßlinge verhindern, dass man im Sommer in den Schuhen allzu sehr schwitzt. Auch dünne Baumwoll- oder Einmal-Einlegesohlen können verwendet werden. Allerdings sollte man darauf achten, dass diese nicht parfümiert oder anderweitig behandelt sind, um möglichen Sensibilisierungen vorzubeugen. Druckstellen und Blasen an den Füßen können ebenfalls Eintrittspforten für Bakterien und Pilze sein. Sinnvoll ist daher die Anwendung spezieller Schutz- oder Blasenpflaster (z.B. Hansaplast Blasenpflaster), um Schmerzen zu lindern und Komplikationen vorzubeugen.
6 Tipps für die Fußpflege bei Neurodermitis

1
Ein tägliches Fußbad hilft bei Neurodermitis, bakteriell kontaminierte Schuppen von der Haut zu lösen. Danach die Füße mit weichem Handtuch gründlich abtupfen, auch zwischen den Zehen.
2
Anschließend sofort mit speziell für Neurodermitis geeigneter Fußcreme eincremen, um Trockenheit und Hautschäden vorzubeugen.
3
Achten Sie bei der Wahl einer Fußcreme darauf, dass sie keine Duft- und Farbstoffe enthält, und die Wirksamkeit und Hautverträglichkeit durch klinische Studien bei Neurodermitis bestätigt wurden.
4
Verwenden Sie für die Fußpflege zu Hause keine scharfen Instrumente, die zu Verletzungen führen könnten.
5
Vermeiden Sie es, barfuss zu laufen, damit Sie sich nicht verletzen und keine Bakterien in die Haut der Füße eindringen können. Ziehen Sie statt dessen in der Wohnung weiche Socken an.
6
Tragen Sie weiche und bequeme Schuhe ohne Innennähte, in denen die Füße nicht schwitzen.