Frau cremt sich tätowierten Oberschenkel mit Sonnencreme ein

Tattoo-Sonnencreme – was ist beim Sonnenschutz von tätowierter Haut zu beachten?

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Zusammenfassung: Tattoos und Sonnencreme

Tätowierte Haut braucht bei intensiver Sonnenstrahlung die richtige Pflege – zum einen, weil Tattoos die Haut gerade anfangs anfälliger für Schäden durch UV-Strahlung machen, zum anderen kann eine geeignete Sonnencreme die Tätowierung schützen, sodass sie nicht so schnell verblasst. Erfahre hier, wie Sonne auf Tattoos wirkt, welche Sonnencremes Tattoos gut schützen und ab wann und wie oft du sie nutzen solltest.

Auswirkungen von Sonnenlicht auf Tattoos

Bei Tätowierungen ist der Einfluss von Sonnenlicht auf die Haut größer als an untätowierten Körperstellen. Das ist gerade unmittelbar nach dem Stechen der Fall – die verletzte Haut ist nicht gegen UV-Licht geschützt und es kann zu Sonnenbrand und Entzündungen kommen.

Ein frisch gestochenes Tattoo ist eine Wunde, die für mindestens 14 Tage eine entsprechende Wundbehandlung benötigt. Die größte Gefahr in der ersten Zeit nach dem Tätowieren ist die Entstehung einer Infektion – deshalb wird tätowierte Haut auch direkt nach dem Stechen desinfiziert, eingecremt und mit Folie abgedeckt. Anschließend wird die Haut mit einem Wundverband geschützt.

Ein frisches Tattoo solltest du deshalb etwa 6-8 Wochen vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Halte dich möglichst im Schatten auf und bedecke die tätowierten Körperstellen mit Kleidung. Unmittelbar nach dem Tätowieren darf jedoch kein Sonnenschutz aufgetragen werden. Auch nachdem die Wundheilung abgeschlossen ist, solltest du das Tattoo vor Sonne schützen, da UV-Licht die Farbpigmente zerstören kann und so für ein Verblassen des Tattoos sorgt.

Wann darf Sonnencreme auf das Tattoo?

Ab wann können Haut und Tattoo Sonnencreme vertragen? Dazu sollte das Tattoo verheilt sein. Das ist nach etwa vier Wochen der Fall. Sonnencreme auf ein frisches Tattoo zu geben, solltest du besser vermeiden. Beim Tätowieren wird die Haut durch unzählige Nadelstiche verletzt. In den Tagen und Wochen danach ist sie besonders empfindlich gegenüber äußeren Einflussfaktoren. Während des Heilungsprozesses solltest du deshalb erstmal keine Sonnencreme auf Tattoos nutzen. Nach dem Abheilen ist es aber umso wichtiger, die Haut zu schützen.

Tipp: Etwa drei bis vier Tage nach dem Stechen des Tattoos kannst du die Aquaphor Protect & Repair Salbe auftragen, um dein Tattoo zu pflegen. Die Salbe fördert die Regeneration der Haut und bildet einen schützenden Film. Die Barrierefunktion der Haut wird verbessert und Schadstoffe und Keime werden besser abgewehrt. Trage die Salbe mehrmals täglich dünn auf die tätowierte Hautstelle auf. Beachte aber, dass du das Produkt nicht auf das frische Tattoo auftragen solltest – Tätowierungen stellen schließlich eine Hautverletzung dar. Nach drei bis vier Tagen ist die Phase der Reepithelialisierung (Neubildung des Epithelgewebes) erfolgt und du kannst die Hautstelle pflegen.

Welche Sonnencreme eignet sich für Tattoos?

Nutze für dein Tattoo Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder 50).

Sehr hohen Sonnenschutz und Pflege bietet das Sensitive Protect Sun Spray Transparent LSF50. Das Spray zieht schnell ein, klebt nicht und ist wasserfest. Ebenfalls sehr hohen Sonnenschutz bietet Sensitive Protect Sun Lotion Extra Light LSF50+. Die Sonnencreme mit der schnell einziehenden Textur eignet sich gut für empfindliche Haut. Sie schützen sowohl vor UV-Strahlung als auch vor den Folgen von hochenergetisch sichtbarem Licht (HEV-Licht). Zudem gibt es spezielle „Tattoo Sonnencremes“ wie die SUN LOTION LSF 50+ mit einem Lichtschutzfaktor 50+ sowie UVA- und UVB-Schutz, die dein Tattoo vor dem Verblassen schützen.

Weitere Tipps zu Tattoos und Sonne

  • Am besten lässt du dir ein Tattoo im Frühling, Herbst oder Winter stechen lassen, wenn die UV-Strahlung nicht so intensiv ist wie im Sommer.
  • Hautpflege: Tattoos sehen bei gut gepflegter Haut besser aus als auf schuppiger und trockener Haut. Nutze deshalb Feuchtigkeitspflege wie die UreaRepair PLUS Lotion 5 %. Die Körperlotion spendet trockener und sehr trockener Haut Feuchtigkeit und hat einen angenehmen Duft.
  • Hautkrebsvorsorge: Beachte unbedingt, dass die Farbe des Tattoos es erschwert, Hautveränderungen und Anzeichen für Hautkrebs zu erkennen. Menschen mit Tätowierungen sollten deshalb regelmäßig ein ärztliches Hautkrebsscreening in Anspruch nehmen.
  • Sonnencreme richtig verwenden: Neben der Verwendung einer geeigneten Sonnencreme für Tattoos ist es auch wichtig, dass du Sonnenschutz richtig aufträgst. Für jede Körperregion (z.B. Arme oder Bauch) benötigst du einen Strang Sonnencreme, der von der Spitze des Mittelfingers bis zum Handgelenk reicht. Bei Sonnensprays solltest du für eine Region etwa 15 Sprühstöße nutzen. Trage das Sonnenschutzprodukt etwa 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auf die trockene Haut und creme alle 2-3 Stunden nach. Wenn du schwitzt oder schwimmst, trage danach ebenfalls erneut Sonnencreme oder Spray auf. Achte darauf, dass jeder Zentimeter deiner Haut eingecremt wird. Zusätzlich solltest du bei intensiver UV-Strahlung (z. B. in der Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr) Kleidung tragen, um die Haut zu schützen. Bereits vor dem Tätowieren solltest du darauf achten, effektiven Sonnenschutz zu verwenden, denn auf bereits sonnenlichtgeschädigter Haut wird das Tattoo eventuell weniger gut aussehen.

Das ist vor dem Tätowieren zu beachten

Wer unter einer chronischen Hauterkrankung, wie z.B. Neurodermitis, oder Psoriasis leidet oder viele Muttermale hat, sollte sich vor dem Tätowieren ärztlich beraten lassen. Auch bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sollte zuvor medizinscher Rat eingeholt werden, da die Wundheilung nach der Tätowierung bei einem schlecht eingestellten Diabetes beeinträchtigt sein kann. Ein weiterer wichtiger Faktor: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Tätowierfarben metallische Bestandteile wie Chrom, Kobalt, Nickel und Quecksilber enthalten – wer unter Allergien leidet, kann vor dem Tätowieren einen Allergietest durchführen lassen.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.

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