"Maskne": Hautprobleme durch Masken – und was dagegen hilft

Für andere nicht zu sehen, aber für einen selbst umso mehr zu spüren: Die Gesichtshaut unter einem Mund-Nasen-Schutz (auch OP-Maske genannt) oder einer FFP-Maske (FFP = Filtering Face Piece = Partikelfiltrierender Atemschutz = Feinstaubmaske) ist gerötet und juckt. Hinzu kommen mitunter Pickel.

Hautprobleme dieser Art werden in Zeiten der Corona-Pandemie mit dem Begriff „Maskne“ zusammengefasst. Diese Wort-Neuschöpfung aus „Maske" und „Akne“ steht nicht nur für aknetypische Hautprobleme wie Mitesser, Pusteln und Pickeln durch den Mundschutz, sondern auch für Folgeerscheinungen wie stark schuppende Stellen und arg juckende Ekzeme. 

Was sind Symptome für "Maskne"?

Zu den typischen Maskne-Beschwerden zählen:

  • Druckstellen
  • Rötungen
  • Unreinheiten an Wangen, Nase und Kinnpartie
  • Verstärkung der Beschwerden bei Neurodermitis und Akne möglich

Zweifelsfrei gehört konsequentes Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes (OP-Maske) oder einer FFP2-Maske (bzw. KN95- oder N95-Maske) nach wie vor weltweit zu den wichtigsten Mitteln im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2. Aber Masken, egal welches Modell, sind für fast jede Haut eine ungewohnte Belastung. Die Haut reagiert von Mensch zu Mensch unterschiedlich darauf: Während bei vielen lediglich Druckstellen auftauchen, die nach kurzer Zeit ohne Maske wieder verschwinden und keine Spuren hinterlassen, sind andere von belastenden und andauernden „Maskne“-Symptomen betroffen.

Wie entstehen Hautreizungen und Pickel durch Masken?

Bei gesunder Haut sind diese drei natürlichen Schutzfunktionen intakt:

  • Hautbarriere
  • Säureschutzmantel
  • Mikrobiom (Summe aller Mikroorganismen auf oder im Körper)

Durch das Tragen einer Maske können diese Schutzfunktionen gestört werden. Bereits vor der Maskenpflicht aufgetretene Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Akne können verstärkt werden. Dadurch kann die so genannte Aknehaut mehr als sonst zu Unreinheiten, Mitessern, Pickeln und Pusteln neigen. Neurodermitiker können eine noch trockenere und viel stärker schuppende Haut als in Zeiten ohne Maske bekommen. 

Häufige Ursachen für Maskne sind:

  • Zu eng anliegende Maskenfliese: Sie saugen Feuchtigkeit und Fett auf, was Mikrobiom, Säureschutzmantel und Hautbarriere beeinträchtigt. Die Haut wird trockener und damit durchlässiger für Schadstoffe und auch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze.

  • Schlecht sitzende Masken: Wo Teile der Maske drücken, kratzen oder scheuern, können winzig kleine Wunden in der Hautbarriere entstehen und eine Maskne begünstigen. Mikroben und Schadstoffe können leichter in die Haut eindringen.

  • Feuchtwarmes Klima unter der Maske: Wenn dann das feuchtwarme Klima zwischen Maske und Haut für Mikroben optimale Wachstums- und Vermehrungsbedingungen bietet, wird manches Mikrobiom so sehr strapaziert, dass schädliche Mikroorganismen die Oberhand gewinnen und Hautprobleme verursachen.

  • Auch qualitative schlechte Masken (nicht zertifizierte) können möglicherweise Schadstoffe freisetzen und so Hautreizungen auslösen.

  • Verstopfte Poren: Viel Make-up kann dazu beitragen, dass Poren sich verschließen sich dadurch eine „Maskne“ entwickelt.

Wie kann man „Maskne“ vorbeugen?

  • Bei zu Neurodermitis neigender Haut sollten Betroffene vorsorglich eine Gesichtscreme auftragen, die Feuchtigkeit spendet, Juckreiz lindert und die Hautbarriere stärkt.
  • Um einem Feuchtigkeitsstau unter der Maske vorzubeugen, nur Produkte auftragen, die schnell in die Haut einziehen.
  • Darauf achten, dass die Maske gut passt. Denn ein schlecht sitzender Schutz kann Druckstellen und kleine Abschürfungen verursachen und das Auftreten von Hautreizungen durch die Maske begünstigen.
  • Möglichst oft frische Masken verwenden. Wichtig ist, die Schutzmaske regelmäßig zu wechseln, sonst können sich auf der Innenseite zu viele Bakterien ansammeln. In der Medizin werden Einmalmasken normalerweise nach ein bis zwei Stunden gewechselt. In jedem Falle sollte der Mund-Nasen-Schutz gewechselt werden, wenn er durchfeuchtet ist.
  • Gebrauchte Masken nicht in die Hosentasche stecken und später wieder benutzen. Denn möglicherweise sind die Masken noch etwas feucht und bilden dann, zusammen mit der Körperwärme, ideale Bedingungen für Mikroorganismen.

 

  • Vor dem Anlegen einer Maske gründlich die Hände waschen, um den Maskenstoff nicht zu verunreinigen. Nur die Gummibänder mit den Fingern berühren, nicht die Maske selbst. Auch nach dem Abnehmen der Maske gründlich die Hände waschen. Ist dies unterwegs nicht möglich, sollten  die Hände nach dem Auf- und Absetzen der Maske desinfiziert werden.

 

Was tun gegen „Maskne“?

Ist die Maskne schon entstanden, ist sanfte Hautreinigung besonders wichtig. Das Gesicht morgens, abends und zwischendurch vorsichtig waschen. Dazu Reinigungsmittel wählen, die schonend säubern und zugleich beruhigend auf die Haut wirken.

Mit einem sauberen Handtuch (möglichst nach jeder Gesichtswäsche wechseln) die Haut vorsichtig trocken tupfen. Unsanftes Trockenrubbeln der ohnehin schon gereizten Haut unbedingt vermeiden.

Warum überhaupt Masken tragen?

Das Coronavirus SARS-CoV-2 wird über Tröpfchen oder Aerosole (feinste luftgetragene Flüssigkeitspartikel und Tröpfchenkerne) verbreitet. Infizierte Personen versprühen erregerhaltige Tröpfchen und Aerosole beim Husten und Niesen. Auch beim Atmen, Sprechen, Rufen oder Singen werden sie freigesetzt. Viren können so verbreitet werden, bevor erste Krankheitszeichen auftreten. Immer dann, wenn Menschen zusammenkommen, verringert eine gut sitzende und sichere Maske das Ansteckungsrisiko. 

Quellen:

eucerin.de

hautinfo.at

https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/masken-akne-hilfe-100.html

https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/alltag-in-zeiten-von-corona/im-alltag-maske-tragen.html?L=0